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Poesievoll gestaltetes Eisen im warmen Holz-Ambiente


„Bitte berühren“ - so lautet das Leitmotiv der am Freitag in den neuen Räumen der SH- Holz an der Solothurnstrasse 102 in 2504 Biel  eröffneten  Ausstellung. Noch bis zum 6. Juli sind dort die  verspielten, poetischen Eisenplastiken von Ernst Jordi zu bewundern.  

Kunst als Kommunikationsplattform - und Kunst jenseits von Museen und Galerien erleben: so lautet der Grundgedanke des Ausstellungs-Zyklus an der SH Holz in Biel, der mit Skulpturen des Eisenplastikers Ernst Jordi seinen Anfang nahm.

Ernst Jordi ist ein wichtiger Vertreter der zeitgenössischen Schweizer Eisenplastik. Seine Werke, in der Regel ohne Titel, lassen sich von allen Seiten anschauen, man darf und soll sie berühren, in Bewegung setzen und - man hat die Freiheit, seine

eigenen Bilder und Assoziationen spielen zu lassen. Jordi kann als stiller Poet bezeichnet werden, dessen Werk als „Leichtigkeit der schweren Materie“ umskchrieben werden kann. „Ich war beeindruckt, festzustellen, dass das Windmobile beim Eingang beim leisesten Windhauch in Bewegung gerät“, sagte beispielsweise Marc Gassmann anlässlich der Vernissage. „Diese Pfauenfedern sind neu“, äusserte sich Kurt Halter, „Ferrailleur“,  von welchem gar mancher Eisengestalter das Rohmaterial bezieht. Man nennt es heute nicht mehr „Eisenschrott“, sondern vielmehr „Sekundär-Rohstoff“.  - Ein Rundgang durch die Ausstellung und ein meditatives Betrachten der Skulpturen, die liebevoll und sorgfältig in einen Guss gebracht wurden, lassen auf ein hervorragendes handwerkliches Geschick des Künstlers schliessen, das er in anregender Weise in den Dienst der Fantasie des Schauenden zu stellen weiss. So verwandelte beispielsweise für eine Besucherin das ätherische Flügelwesen den hohen Raum im Parterre mit seinem eindrucksvollen Holzambiente in eine nordische Kirche, wo anlässlich der Eröffndung auch die Akkordeon-Klänge von Olivier Forel eine zusätzliche Dimension schufen. - A propos Musik: es wäre schön, wenn die Räume im Rahmen der Kulturbemühungen der SH-Holz auch auf akkustische Art und Weise gewissermassen „installiert“ werden könnten.

Begegnung mit der Kunst

Wie Heinz Müller, Direktor der SH-Holz an der Vernissage erklärte, betrachte man es als wichtige Herausforderung, die rund 350 Studierenden, die rund 130 Lehrkräfte und sonstigen Angestellten mit Kultur und Kunst zu konfrontieren. Dr. Katrin Künzi, Kunsthistorikerin und Dozentin an der SH-Holz wird zudem auch öffentliche Vorträge zum Thema „Wenn Schrott zu Kunst wird“ (und nicht etwa umgekehrt) halten. An der Eröffnung hat sie unter anderem auch die Gitarren von Pablo Picasso erwähnt, die ebenfalls aus Sekundär-Rohstoffen entstanden seien und die somit das Thema Kunst aus der Galerie und aus dem Museum in den Alltag gebracht hätten. 

Oeffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8-18 Uhr, Samstag und Sonntag auf Anfrage, Eintritt frei: - Oeffentliche Führungen durch Ernst Jordi am 17. und 24.6., 11 Uhr. Oeffentliche Vorträge von Dr. Katrin Künzi am 20.6. um 17.30 Uhr und am 24.6. um 11.00 Uhr. 

Walter Winkler


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