Reportage: Hurtigrouten -
Jugendstil in Aalesund Norwegen
Ein schmuckes Städtchen an der norwegischen Küste, das von den Postschiffen der Hurtigruten angelaufen wird, ist Aalesund. Dieses Städchen ist vor allem wegen des Jugendstils sehr bekannt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass hier der Jugendstil ein eigenes, nordisches Gepräge angenommen hat, was sich u.a. in den Verzierungen in der Architektur niederschlägt.

In dem in einer Apotheke oben eingerichteten Museum über Aalesund und seinen Jugendstil wird in einem Film auch die Schweizerstadt La Chaux-de-Fonds erwähnt, vor allem ihr Krematorium, in dessen Malereien gewissermassen der neue Geist, den der Jugendstil hervorbrachte, zum Ausdruck kommt. In besagten Malereien und Fesken kommen Themen und Motive vor, die nicht direkt mit irgendeiner Religion in Beziehung stehen, sondern eine ganz neue, tolerantere Spiritualität an den Tag legen. Diese Malereien und Fesken im Krematorium von La Chaux-de-Fonds wurden von einer Klasse der Kunstgewerbeschule La Chaux-de-Fonds restauriert. Das Westschweizer Fernsehen berichtete darüber, unter anderem auch über die neue Spiritualität: "Diejenigen, die für die Feuerbestattung einstanden, das waren die Theosophen, Anthroposophen, aber auch - so widersprüchlich dies auch klingen mag - die Atheisten", sagte ein Projektleiter. Nach meinen eigenen Erfahrungen werden oft auch Menschen mit einer ausgesprochen modernen Lebenshaltung hin und wieder als "Atheisten" bezeichnet, wie sie zusammen mit ihren Zeitgenossen, die sich beispielsweise der Theosophie verschrieben haben, auf der Suche nach neuen Dimensionen waren.

Der Jugendstil oder "Art nouveau" ist eine kunstgeschichtliche Epoche an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Weitere Bezeichnungen sind Reformstil oder Secessionsstil (nach der Wiener Secession), Modernisme (bezogen auf Katalonien), im Englischen Modern Style, im Italienischen Stile Floreale oder Liberty, in Russland Modern. Zeitlich gehört der Jugendstil zum Fin de siècle.
Der Begriff Jugendstil bezog sich ursprünglich auf die 1896 gegründete Münchner illustrierte Kulturzeitschrift Jugend. Er ist nur im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden, den nordischen Ländern und in Lettland in Gebrauch. In seinem heutigen relativ wertfreien Sinne ist er durch die spätere kunstgeschichtliche Rezeption geprägt worden. 

Von Jugendstil war erstmals im Jahr 1897 bei der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897 die Rede.[3] Hierfür gestaltete Paul Möbius den außergewöhnlichen Ausstellungspavillon Nietzschmann-Wommer; der Pavillon wurde beschrieben als vom Hergebrachten stark abweichend mit gewagt humoristisch-phantastischen Motiven, die einen gewissen Schwung entwickeln.[4]

Anfangs waren die Begriffe Jugendstil und Secessionsstil in den einschlägigen Zeitschriften (Dekorative Kunst, Autoren: Hermann Muthesius, Julius Meier-Graefe) ein kritisches Etikett für die modische Popularisierung der neuen Formen durch die Industrie, die mit ihrer „billigen“ kunstgewerblichen Massenproduktion einzelne Werke von Künstlern wie Henry van de Velde nachahmte.

Quellen: Eigenes Erleben + eigene Aufzeichnungen + Wikipedia
Report by Walty Winkler, Famous Electronic Artist