Auch in Burgdorf orientiert man sich nach der von Rudolf Steiner entwickelten Menschenkunde, der Anthroposophie; aus ihr hat sich - neben zahlreichen anderen Gebieten, wie etwa der Heilpädagogik, der Theaterkunst und Kunsttherapie, Medizin und anderes mehr - eine kind- und menschengerechte Pädagogik entwickelt, die weltweit in Kindergärten und Schulen erfolgreich angewendet wird. 

Nach der Rudolf Steiner-Pädagogik ist der Kindergarten ein grosser, natürlicher Haushalt, wobei die Kindergärtnerin als Mitte wirkt. Die verschiedenen Tätigkeiten sind nicht ausgedacht, sondern ergeben sich vielmehr durch die Notwendigkeiten des Alltages, im Einklang mit den Jahreszeiten.

So bereitet die Kindergärtnerin zum Beispiel das "Znüni" vor, im gleichen Raum, wo die Kinder frei spielen, so dass für sie die Möglichkeit besteht, eine Weile mitzuhelfen, um anschliessend wieder ins Spiel einzutauchen.

Die Spielsachen bestehen vorwiegend aus natürlichen Materialien. Sie sind nicht ausgestaltet und für viele Zwecke verwendbar. So kann das Spiel sich immerzu wandeln und das Kind kann seine Fantasie hineingeben. Ein Kind, das ausgiebig spielt, wird aus diesem Seelenreichtum sein ganzes weiteres Leben lang schöpfen können.

Lernen durch Nachahmung

Die Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung, das heisst durch direktes Tun und nicht durch Erklärungen. Werden im Kindergarten Lieder gesungen, sind diese in den Reigen eingebettet. Die Kindergärtnerin verfolgt nicht das Ziel, die Kinder einen Text oder ein Lied auswendig lernen zu lassen, das Kind sollte sich nicht an etwas erinnern müssen. Es würden sonst Kräfte angesprochen, die das Kindergartenkind noch nicht verfügbar hat. Gedächtnismässiges Lernen ist für die Zeit nach der Schulreife.

Weitere Auskünfte sind unter Tel.-Nr. 034 422 85 32 erhältlich, und zwar zu folgenden Tagen und Zeiten: Mo-Fr, 11.40-12.15 und am Mi zusätzlich von 12.00-14.00 Uhr.